Hintergrund

Die Idee hinter SoSo- Kafi

Seit 2012 unterstützt die Organisation Kiptere.ch Bauernfamilien vor Ort beim Kaffeeanbau. Die Produktionskosten für den Kaffeeanbau sind für die ländlichen Kleinbauern sehr teuer. Die Bauernfamilien, die Teil unserer Kaffee-Kooperative (Kiptere.ch) sind, könnten sich den Anbau von Kaffee, ohne unsere Starthilfe nicht leisten. Zum Startpaket gehört daher u.a. die kostenlose Anleihe der teuren Kaffeesetzlinge. In einem 1o-Jahresrückzahlungsplan - mit Einbezug der Einnahmen durch die Kaffeeernte, bezahlen die Bauer/Bäuerinnen der Organisation diese Ausgaben schliesslich zurück.

VON DER BOHNE IN DIE TASSE

Wir kennen die Bauernfamilien, welche den SoSo-Kafi anbauen persönlich. Hinter jeder Bohne steckt harte Arbeit und eine weite Reise. Um eine Tasse feinen Kaffee in der Schweiz geniessen zu können, legt der Kaffee einen weiten Weg zurück und verschiedene Verarbeitungsschritte sind nötig. Die gepflanzten Kaffeesetzlinge beginnen erst nach ca. 3 Jahren wirtschaftlich verwertbar zu fruchten. Ist es soweit, pflücken die Bauer/Bäuerinnen die roten und damit reifen Kaffeekirschen sorgfältig von Hand. 7.5kg geerntete Kaffeekirschen ergeben am Ende gerade mal 1kg gerösteten Kaffee. Dies, weil der nachfolgende Verarbeitungsprozess (inklusive Röstung der Bohnen), zu einem beachtlichen Gewichtsverlust führt. Die Kaffeekirschen werden nach der Ernte, im sogenannten Nassverfahren in der Washing-Station der Kooperative aufbereitet. Danach wird die gesamte Ernte zur Trockenmühle transportiert, wo der Kaffee sorgfältig nach Defekten ausgelesen und schliesslich für den Export bereit gestellt wird. Kaffee, welcher in Kenia produziert wird, muss in den meisten Fällen über die Kaffeebörse auktioniert werden. Dabei gilt, dass die beste Qualität den besten Preis erhält, was wiederum einen Anreiz für die Kaffeebauer/Bäuerinnen darstellt, eine gute Qualität der Rohbohnen zu erhalten. Der Grossteil unserer Ernte wird sodann weiterhin an unbekannte Importeure an der Kaffeebörse verkauft. Ziel in Zukunft ist es, dank steigender Nachfrage die Menge, die wir in die Schweiz importieren, erhöhen zu können. Die Kaffeebohnen, die schliesslich für SoSo-Kafi bestimmt sind, machen sich dann auf den Weg nach Mombasa, von wo aus sie in Containern in See stechen. In der Schweiz angekommen, entfaltet der SoSo-Kafi sein gesamtes Aroma durch einen schonenden Röststil. Endlich steht er zum Versand bereit. 

 

Die Kaffee-Kooperative von Kiptere.ch, welche durch die Bauernfamilien gegründet wurde, sowie die gesamte Verarbeitung der geernteten Kirschen, wird durch das Management von Kiptere.ch vor Ort koordiniert. Das gesamte Schulungsprogramm für die Bauernfamilien, der Transport der Kaffeebohnen in die Trockenmühle sowie die gesamten Produktionskosten durch die Nassaufbereitung stellt Kiptere.ch den Bauernfamilien kostenlos zur Verfügung.

 

Ziel des Projekts ist es allerdings, dass die Bauern/Bäuerinnen in Zukunft auch ohne externe Unterstützung einen profitablen Kaffeeanbau betreiben können, um so die Schulgelder ihrer Kinder zu finanzieren.

kaffee für die schweiz

Im Jahr 2016 konnte eine Washing-Station zur verbesserten Aufbereitung des Kaffees (Nassaufbereitung) gebaut werden. Seitdem hat sich die Qualität des Kaffees verbessert, so dass die Idee entstand, einen Teil der Kaffeeernte auch in der Schweiz zu verkaufen. Der Grossteil unserer Ernte wird weiterhin an der kenianischen Kaffeebörse an unbekannte Importeure verkauft. Der Teil des Kaffees, welcher schliesslich den Weg in die Schweiz findet, wird durch Volcafe Select (Organisation des Export/Import inkl. Transport, Versicherung, Qualitätskontrolle), direkt von der kenianischen Börse (mittels eines Sales Agent) in die Schweiz zur Rösterei (Henauer Kaffee) geliefert.

 

Uns liegt es am Herzen, unsere Handlungsbeziehungen und die gesamte Versorgungskette von SoSo-Kafi transparent darzulegen, so dass der/die Konsumenten/Konsumentinnen den Weg des Kaffees rückverfolgen kann. 

soso-Kafi versorgunskette

Die Organisation Kiptere.ch stellt sicher, dass der Ertrag des Kaffees tatsächlich und rechtzeitig in die Bezahlung der Schulgelder fliesst, indem sie das Geld direkt den Schulen, welche die Kinder der Bauernfamilien besuchen, überweist. Da die Bezahlung des Schulgelds bereits anfangs Jahr ansteht (der Ertrag aus dem Verkauf der Kaffeeernte aber erst viel später eintrifft), garantiert Kiptere.ch den Bauernfamilien somit eine Vorfinanzierung. Prozentual zum geerntetem Kaffee pro Familie, werden auf Basis eines Einheitspreises (unabhängig vom Kilopreis des Kaffeewelthandels) die Schulgelder der Kinder einbezahlt.

 

Die gesamte Kaffeeernte wird schliesslich an der kenianischen Börse verkauft. Dabei führt eine bessere Qualität zu besseren Preisen, womit für die Bauern/Bäuerinnen als gemeinsame Kooperative, auch ein Anreiz zur Qualitätsverbesserung besteht. Nur ein Teil der gesamten Ernte wird schliesslich in die Schweiz importiert. Der Erlös aus dem Verkauf in der Schweiz, fliesst zum einen direkt in die Schulgelder der Bauernkinder und zum anderen, in die Aufwendungen der Kaffee-Kooperative von Kiptere.ch. Dieser Mehrwert wird insbesondere für zusätzliche Schulungen sowie Produktionskosten verwendet. Unser Ziel für die Zukunft ist, dass die Bauernfamilien, durch den Ertrag aus dem Verkauf des Kaffees und ohne unsere zusätzliche Unterstützung, einen profitablen Kaffeeanbau betreiben können. 

So setzt sich der preis für soso-kafi zusammen

Bemerkung: Prognoseberechnung Stand 2023 - Abweichungen anhand Preisschwankungen und anderen Anpassungen möglich.

Pro Kg verkauftem Kaffee fliessen CHF 6.- direkt an die Bauernfamilien um damit die Schulgelder zu bezahlen. Wir ermöglichen ihnen ein wesentlich höheres Einkommen und stellen somit sicher, dass sie nicht nur ihre Produktionskosten decken können, sondern an ihrem Kaffee auch etwas verdienen. Wir sind überzeugt, dass dies ein faires Einkommen für die aufwändige Arbeit auf den Kaffeefeldern ist.

 

Zusätzlich fliessen von jedem verkauften Kilo Kaffee in der Schweiz CHF 2.- in die Kaffee-Kooperative von Kiptere.ch, um die Verarbeitungs- und Ausbildungskosten decken zu können. 

 

Insgesamt geht (mit Einbezug des Erlös aus dem Verkauf der Rohbohnen) somit über einen Drittel des gesamten Verkaufspreises zurück ins Produktionsland Kenia (Return to Origin).  

 

 

Anmerkung: Die Berechnung bezieht sich auf Einzelkunden bzw. die Verkaufspreise hier im Shop. Für Wiederverkäufer und Rabatte gibt es Abweichungen -> Hier findest du mehr Informationen  

 Weitere Informationen zum Kaffeeprojekt: www.kiptere.ch

Unser Team

Wir Sechs teilen uns die Faszination für Kenia, die Passion für guten Kaffee und die Vision für einen gerechteren Kaffeehandel. Wir alle waren in Kenia und engagieren uns auch aktuell unentgeltlich für die Projekte der Organisation Kiptere.ch.

 

Die Idee den Kaffe in die Schweiz zu bringen gibt es bereits lange. Als die Qualität durch die Verarbeitung der Kaffeekirschen in der gebauten Washing-Station verbessert werden konnte, wurde sie konkreter. Im 2018 ging dann alles plötzlich schnell. Mit Unterstützung von unseren externen Partnern (für Import/Rösterei), können wir nun den Traum verwirklichen und einen Teil der Kaffeeernte von den Bauer/Bäuerinnen, die wir persönlich kennen, tatsächlich in die Schweiz bringen.

 

Wir engagieren uns auf Vereinsbasis und weiterhin unentgeltlich für SoSo-Kafi. Darunter fällt z.B. die Kommunikation mit unseren externen Partner/Partnerinnen (für Import, Rösterei), den Verkauf in der Schweiz (Homepage, Postversand) sowie die enge Kooperation mit der Organisation Kiptere.ch. Dabei insbesondere der regelmässige Kontakt zum Management-Team der Kaffee-Kooperative von Kiptere.ch in Kenia selbst.

SoSo-Kafi-Team

Benjamin Würgler, Flavia Barth, Jürg Schloss, Nadja Schloss,

Maja Schloss, Pascal Barbato

Die Organisation Kiptere.ch

Kiptere.ch ist im Januar 2008 in der Schweiz gegründet worden. Wir arbeiten in einem ländlichen Gebiet um das Dorf Kiptere im Distrikt Kericho in Kenia (Westen von Kenia). Unser Ziel ist es, zusammen mit den Bauer/Bäuerinnen im Dorf, Probleme und Auswirkungen von Armut anzugehen und gemeinsam den Lebensstandard von Bauernfamilien zu verbessern. Bei uns steht die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund, weil wir überzeugt sind, dass wir nur so längerfristig eine Veränderung erzielen können.

 

Unser Team in der Schweiz engagiert sich seit der Gründung freiwillig. In Kenia haben wir zwischen 15 bis 17 Mitarbeiter und immer wieder Freiwillige aus der Schweiz, die unser Team in Kiptere unterstützen. 

 

Kiptere.ch besteht neben dem Kaffeeprojekt aus zwei weiteren Projekten: 

 

Wasserprojekt: Dank einer Wassermaschine von Aqua Pura versorgen wir die Kinder von verschiedenen Primarschulen und die umliegenden Familien mit sauberem Trinkwasser. Ende 2018 konnten wir die dritte Schule mit einer Reinigungsmaschine ausstatten.

 

Artworkshop: Wir betreiben eine eigene Kunstwerkstatt in Kenia, wo die Mitarbeiter:innen Karten, Schmuck, diverse Kinderspielsachen aus Holz (z.B. Puzzles, Memory) und liebevoll bemalte Specksteine herstellen. So können wir einen Teil unserer Projekte in Kenia finanzieren. 

 Weitere Informationen zum Kaffeeprojekt: www.kiptere.ch